"Wendepunkt" - Tanztheater mit Frauen nach einer Krebserkrankung
Die Darstellerinnen
Silvia Geyer
"Die Krankheit war für mich der Impuls,
mich wieder auf mich selbst zu besinnen."
Diana Waltner
"Jede Aufgabe ist eine Bereicherung,
jede gemeisterte Aufgabe ist mein Sieg."
Petra Stadler
"Die Krebserkrankung war eine tiefgreifende Erfahrung, die meine Sicht auf's Leben positiv verändert hat. "
Lynn Baginski
"Die Arbeit mit den Frauen lehrt mich Demut.
Gesundheit und Zufriedenheit sind keine Selbstverständlichkeit."
Susanne
""Ich bin dankbar, dass das Karzinom begrenzt war und mir die Chance gibt, mein Leben bewusster in die Hand zu nehmen."
Wie alles entstand
Der Gedanke zu dem Tanztheater entstand während meiner
Tätigkeit als Tanztherapeutin bei der Bayerischen Krebsgesellschaft. Dort gebe ich seit über 13 Jahren einmal im Monat ein Tagesseminar für Menschen mit/nach Krebs.
Die Geschichten der Menschen berühren mich immer
wieder aufs Neue. Auffallend oft wird berichtet, dass sich der Freundes- und Bekanntenkreis minimiert. Offenbar gibt es auf Seiten der Freunde, Kollegen und Bekannten Berührungsängste mit dem
Thema Krebs. Natürlich werden die Mitmenschen und Mitbetroffenen mit eigenen Ängsten, ihrer Hilflosigkeit und der Sorge um den Erkrankten konfrontiert und zum Teil extrem belastet. Nicht
selten werden sie damit alleine gelassen.
Wir wollen mit dem Stück "Wendepunkt" Brücken bauen, Mut machen, aber natürlich auch der Betroffenheit und Traurigkeit Raum geben. Es gibt fröhliche, optimistische und auch traurige Passagen.
Die einzelnen Szenen von "Wendepunkt" erzählen individuelle Geschichten. Diese wurden mir tatsächlich so erzählt und wir haben versucht, sie in Tanz, Bewegung, Gesang und in gesprochene Texte in einer Weise zu verpacken, dass es für den Zuschauer ein abwechslungsreicher und interessanter Abend wird.
Der Titel "Wendepunkt" entstand, weil all die
Frauen, die an dem Projekt beteiligt sind, tatsächlich eine Wende im Leben durch den Krebs vollziehen mussten und zum Teil auch wollten. Für einige änderte sich das Leben
dramatisch.
Die Darstellerinnen sind sehr mutig und engagiert in dieses Tanzprojekt gestartet. Ihnen gilt mein ganzer Respekt. Das Zusammenwirken während der Kennenlern- und Probenphase war einzigartig! Die Premiere im April 2018 ein voller Erfolg.
Ich habe einige meiner Klientinnen an den Krebs verloren. Ihnen möchte ich mit meiner Tanzeinlage, die eine eigene, in sich geschlossene Geschichte erzählt, ein Andenken setzen.
Lynn Baginski
Ein besonderes High-Light war der Besuch von Sabine März-Lerch vom Bayerischen Rundfunk bei einer unserer Proben.
Das Interview mit uns wurde am Tag unserer Premiere im "Notizbuch" auf BR 2 ausgestrahlt und bescherte uns eine Menge Besucher. Inzwischen kann man diesen gelungenen Beitrag leider nicht mehr im Podcast nach hören.
Ingo Bauernfeind, Chefarzt der Frauenklinik im Klinikum Landshut und Leiter des interdisziplinären Brustzentrums sagt:
"Authentisch. Die Geschichte der Erkrankung von der Diagnose zur OP und zu den Medikamenten und selbst der Tod wird nicht ausgeklammert. All das wird
im Tanz verarbeitet und wunderbar gefühlvoll, nie kitschig, sehr kreativ dargestellt, um zu zeigen, wie es wirklich ist. Noch nie habe ich in 70 Minuten die ganze Brustkrebsdramatik, das Ganze
auf und ab von Krankheit und Hoffnung so kompakt und ehrlich auf der Bühne gesehen."